Gorxheimertal saniert seine Ortsdurchfahrt nach besonderen Kriterien

Fortschritt durch Reduktion [CombiStabil]

Auf Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (kurz GVFG) gewährt der Bund den Ländern Finanzhilfen für Investitionen zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden. Förderungsfähige Vorhaben sind u.a. „verkehrswichtige innerörtliche Straßen“. Hierzu gehören alle Straßen in der Baulast der Gemeinden, soweit sie nicht Anlieger- und Erschließungsstraßen sind. Auch Ortsdurchfahrten zählen dazu. Eine Gemeinde, die mit Hilfe dieser Förderung Teile ihrer Ortsdurchfahrt saniert hat, ist der kleine Ort Gorxheimertal im Odenwald. Als hier im Jahre 2010 die Erneuerung der Fahrbahn durch das Land Hessen beschlossene Sache war, stand für die örtlichen Planer von vorne herein fest, dass auch die Sanierung der Gehwege nach ganz besonderen Kriterien zu erfolgen hat.

Die gut 4.000 Einwohner zählende Gemeinde Gorxheimertal liegt langgestreckt im Grundelbachtal an der Bergstraße. Vor der Sanierung der etwa 2,5 Kilometer langen Ortsdurchfahrtsstraße im Jahre 2012, hatte man hier ein Problem: Der mangelhafte Zustand der Asphaltoberfläche bot keinen schönen Anblick mehr und war dringend erneuerungsbedürftig. Außerdem rollte der Verkehr aufgrund des sehr breiten Straßenquerschnitts viel zu schnell durch die Ortschaft.

Bereits in den 90er Jahren hat die Gemeinde versucht, mittels Fahrbahnrandmarkierungen den Straßenquerschnitt von damals 8,50 m um maximal 2 m zu reduzieren. Dies war jedoch nur eine optische Maßnahme und brachte faktisch kaum eine Verkehrsberuhigung. Als jetzt vom Land die Fahrbahn saniert werden sollte war den Planern klar, dass nur eine durchgehende echte Reduzierung der Fahrbahn auf 6,50 m und eine damit einhergehende Verbreiterung der Gehwege auf 1,5 bis 4 m Erfolg versprechen kann.

Reduktion des Fahrbahnquerschnittes als Instrument zur Verkehrsberuhigung

Da der Bund die Sanierung der Gehwege zu 70% aus Fördermitteln des GVFG finanzierte, erhielt die Gemeinde auch die Möglichkeit die Gehwege nicht (so wie zuvor) einfach nur zu asphaltieren, sondern sowohl optisch als auch technisch eine bessere Lösung zu finden. Aus zwei Gründen kam den Stadtplanern hierfür nur ein farbiger Betonpflasterbelag in Frage. Erstens setzt dieser einen attraktiven Kontrast zum anthrazitfarbigen Asphalt der Fahrbahn und zweitens führen erwiesenermaßen solche Kontraste auch zu einer Reduktion der Durchfahrtgeschwindigkeit. Aber auch technische Aspekte hatten die Planer zu berücksichtigen. Damit die sanierten Gehwege auch dauerhaft schön bleiben und es zu keinen Verschiebungen innerhalb der Flächen kommt, müssen die Pflastersteine den anfallenden Belastungen gewachsen sein. Einige Grundstückszufahrten werden auch gewerblich genutzt und daher nicht nur von PKW sondern auch von schwereren Fahrzeugen befahren.

Systempflaster aus der Einstein-Familie erfüllt die Anforderungen

Für die insgesamt etwa 25.000 m² großen Gehwegflächen entschieden sich die Planer für unser System CombiStabil. Mit diesem Pflastersystem konnten alle Anforderungen in Punkto Optik und Technik optimal erfüllt werden. Damit die zur Aufnahme von Verkehrsbelastungen notwendige Fuge stets eingehalten wird, verfügt dieser 10 cm dicke Pflasterbelag über die so genannte D-Punkt-Fugensicherung. Bei der Verlegung der Steine kommt es deshalb nur zu einer punktuellen, minimalen Berührung an den Steinunterkanten. Anders als bei vielen anderen Verbundpflastern mit Abstandhalter- oder Verbundnockensystemen, bleibt der Anteil der Fläche, an dem sich die Steine berühren deshalb sehr gering. Eine Knirschverlegung wird so vermieden und eine optimale Kraftübertragung zwischen den Steinen gewährleistet. Schub- und Horizontalkräfte, die der Verkehr auf den Grundstückszufahrten verursacht, werden über das Fugenmaterial abgepuffert und gleichmäßig in die Tragschichten weitergeleitet.

Aber auch gestalterisch entspricht dieses Pflaster genau den Vorstellungen der Planer. Der größte Teil wurde im Farbton braun verlegt. Diese Farbe lässt den gesamten Straßenraum sehr freundlich erscheinen. An allen Stellen, die breit genug waren, konnte man in die Gehwege zusätzlich anthrazitfarbige PKW-Stellflächen integrieren. Dies setzt noch mal mehr optische Akzente und ordnet gleichzeitig den ruhenden Verkehr auf eine sehr einfache Art. Seit Ende 2012 sind die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen. Für die Bürger von Gorxheimertal bedeutet die Reduzierung der Straßenbreite und die Sanierung der Gehwege in jedem Fall einen Fortschritt.

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